Manche Jugendliche gehen auf Um-wegen in die Ausbildung. Warum? Junge Menschen mit persönlichen Problemen, mit psychischen Belastungen brauchen Unterstützung. In Altenstadt gibt es seit 10 Jahren ein ganz besonderes Projekt, das diese Unterstützung bietet.
„Projekt JobGo ist seit 10 Jahren ein wichtiges Projekt für junge Menschen, die Hilfe und Unterstützung bei der Integration in ein „normales“ Leben und geregelte Arbeit benötigen. In der Wetterau lassen wir niemanden zurück, der sich auf diesen Weg machen möchte. JobGo in Altenstadt ist Partner für Jugendliche, die Hilfe und Unterstützung brauchen. Diejenigen, die hier in der Maßnahme sind, erhalten die Hilfe, die sie brauchen, um letztendlich den eigenen Weg zu finden“, sagte Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch dieser Tage bei ihrem Grußwort zum Jubiläum.
Im Gewerbegebiet der Waldsiedlung finden gerade diese Menschen Hilfe und Unterstützung, bei „JobGo“, einem bewährten Konzept mit Chancen für junge Leute. Ziel ist, jungen Arbeitslosen und Jugendlichen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz bestmögliche Unterstützung zu bieten. Das Angebot von „JobGo“ umfasst drei Schwerpunkte, die schon lange erprobt sind. Da ist zuerst das Einzelcoaching zu nennen. Hier steht nicht die Berufsorientierung bzw. die Vermittlung in Ausbildungs- und Arbeitsplätze im Vordergrund, sondern die Beseitigung der Hemmnisse. Zur Unterstützung der sozialen Integration wird mit einzelnen Teilnehmenden individuell gearbeitet, um mit den jungen Menschen ihre ganz persönlichen Probleme aufzuarbeiten.
In der Orientierungswerkstatt finden durch JobGo begleitete erste Kurzpraktika im Berufsbildungswerk Südhessen statt, um die Belastbarkeit der jungen Menschen zu prüfen. Ziel ist es, ihr Selbstvertrauen und ihre Eigenverantwortung zu stärken.
Ein weiteres Modul ist die „Jugendwerkstatt“. Hier arbeiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer überwiegend im handwerklichen Bereich nach dem Modell der Produktionsschulen („learning by doing“) und sammeln erste berufliche Erfahrungen. Diese Lehrbaustellen unterstützen die Arbeit des kommunalen Bauhofs der Gemeinde Altenstadt.
Das Projekt wird unterstützt durch die Fraport-Stiftung ProRegion. Werner Göbel, Vorstandsmitglied der Stiftung bekräftigte in seiner Ansprache die Wichtigkeit des Projekts und sicherte weitere Unterstützung zu. Bürgermeister Norbert Syguda hob in seinem Beitrag hervor, dass die Altenstädter Bürgerinnen und Bürgern den Teilnehmenden von Beginn an eine hohe Akzeptanz entgegengebracht haben. In der Zusammenarbeit entsteht ein Mehrwert für die Gemeinde, denn mithilfe von JobGo wurden schon in der Vergangenheit einige Projekte schneller als geplant beendet.
Rika Neuhaus, Projektkoordinatorin von JobGo, führte durch das Programm des Vormittags. Zum Jubiläum hatten die Teilnehmenden mit dem Team von JobGo einen Film gedreht, der eindrucksvoll die Erfolgsgeschichten früherer Teilnehmerinnen und Teilnehmern den zahlreichen Gästen anschaulich verdeutlichte.
Bildunterschrift: Stephanie Becker-Bösch mit dem Team von JobGo, Teilnehmende im Projekt und Gästen