Catering in Zeiten von Corona

Nov 02 2020

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Eine der ersten Branchen, die in der aktuellen Coronakrise fast lahmgelegt wurde, ist die Event- und Cateringbranche. Um Existenzen zu sichern, müssen neue Geschäftsideen entwickelt werden. Ein Beispiel, wie kreativ gerade mittelständische Unternehmen sein können, zeigt der Caterevent Service Breidenbach. Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch war zum Gespräch in Wöllstadt.

„Wenn man zurückdenkt, so haben wir eigentlich bis März diesen Jahres im Paradies gelebt, oder wie der Volksmund so schön sagt ‚wie die Made im Speck‘“. So beschreibt Markus Breidenbach sein Unternehmen vor der Coronakrise. Ob Hochzeiten, Konfirmationen oder Messen, der Caterevent Service Breidenbach konnte sich nicht über mangelnde Aufträge beschweren.

Ab März änderte sich dies schlagartig. Mit Schließung der Schulen und Kindergärten fiel die Belieferung komplett weg. Löhne konnten nicht mehr ausgezahlt werden und Kurzarbeit war nun angesagt. Eine finanzielle Unterstützung - auch Fehlanzeige. Das Loch in der Kasse dafür umso größer. „Unser Betrieb musste plötzlich von 100 auf null heruntergefahren werden. Wir wussten wirklich nicht, wie es weitergehen sollte. Aber eins war sicher, untätig warten, dass alles wieder in Normalbetrieb geht, konnten wir nicht.“

Umdenken war jetzt im Familienunternehmen angesagt.

Wie viele Gastronomen, war auch die Familie Breidenbach gezwungen, neue Geschäftsideen zu entwickeln, um das kleine Unternehmen über Wasser zu halten.  „Wir haben als ersten Schritt unseren Lieferservice ausgebaut. Egal ob Wöllstadt, Rosbach, Friedberg oder Karben- ab sofort kann man sich unser Mittagessen direkt nach Hause liefern lassen. In Absprache haben wir auch an Quarantäne-Haushalte geliefert.“ Um dies in Zeiten von Kurzarbeit bewerkstelligen zu können, hilft die ganze Familie bei den Auslieferungen mit. „Eine Herausforderung war für uns aber auch das Verpacken des Essens. Darauf mussten wir uns auch umstellen. Zwei Mitarbeiter machen derzeit nichts anderes, als Lunchpakete zu verpacken.“

Die Zeit wurde aber auch für Umbaumaßnahmen genutzt. Die „Gud Stubb“ hat die Familie erweitert, damit Gäste mit genügend Abstand voneinander essen können. So können jetzt bis zu 14 Gäste in den neuen Räumen Platz nehmen.

„Es ist wirklich sehr bewundernswert zu sehen, wie gerade kleine, mittelständische Unternehmen sich innerhalb kürzester Zeit in der Krisenzeit umstrukturiert haben. Hier sieht man die Stärke des Mittelstandes“, so Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch. „Es muss allen bewusst sein, dass mittelständische Unternehmen entscheidend für das Wachstum und den Wohlstand unserer Region sind. Daher muss die Politik hier ganz gezielt ihr Augenmerk legen und entsprechende Maßnahmen einleiten, da die Rückkehr zu einer vollen Wirtschaftsaktivität noch nicht absehbar ist. Eine Verlängerung der Kurzarbeit, wie vom Bund beschlossen, ist dabei bei Weitem nicht ausreichend. Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, beispielsweise nachhaltige Förderprogramme für unsere Mittelstand auf den Weg bringen.“

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