Kollegiale Beratung für ehrenamtliche Flüchtlingshelfer

Jun 06 2019

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Kaum ein Ehrenamt hält so vielfältige Herausforderungen bereit wie die Arbeit mit Geflüchteten. Mit einem Angebot der kollegialen Beratung im Wetteraukreis stärken sich Engagierte gegenseitig - mit sofortigem Erfolg. Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch betont die Wichtigkeit solcher Beratungsangebote.

Sie unterstützen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz, stärken Frauen auf dem Weg in eine erfolgreiche Zukunft, assistieren bei der Wohnungssuche oder bringen Familien zusammen – die Palette an Tätigkeiten, die Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe Tag für Tag leisten, ist groß. Das weiß auch Bettina Volz, „WIR-Fallmanagerin“ im Wetteraukreis, die die kollegiale Beratung organisiert hat: „Es ist immer wieder beeindruckend, welches Know-how sich einige Ehrenamtliche in den letzten Jahren angeeignet haben. Einige können über den Unterschied zwischen Schiiten und Sunniten referieren, andere kennen die Tücken des Asylrechts oder haben nebenbei noch etwas Dari gelernt.“

Vom Wissensschatz profitieren

Diesen Wissensschatz greift das Angebot „Arbeit mit Geflüchteten – kollegiale Beratung für Ehrenamtliche“ im Wetteraukreis auf. Moderiert wird es ehrenamtlich von Elena Best, die als Prozess- und Organisationsberaterin  unter anderem als freiberuflicher Business Coach tätig ist. Bei dem Angebot für Ehrenamtliche sei zielorientiertes Arbeiten zentral: „Mir ist es wichtig, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht nur über einen Fall gesprochen haben, sondern nach anderthalb Stunden mit konkreten Lösungsansätzen nach Hause gehen“. Dies habe aufgrund des großen Erfahrungsschatzes und aktiver Beteiligung aller Teilnehmenden ausgezeichnet funktioniert.

Direkt in der Praxis anwendbar

Diese Einschätzung teilt auch Birgit Weddig, Integrationslotsin aus Friedberg: „Wir haben zum Beispiel über einen jungen Geflüchteten gesprochen, der ganz spezifisch Schwierigkeiten hatte in der deutschen Gesellschaft Fuß zu fassen. Wir alle kennen solche oder ähnlichen Fälle und konnten dem Fallgeber gute Ansatzpunkte geben, wie er in einer schwierigen Situation weiterkommen kann.“

Kollegiale Beratung

Der Fallgeber – das ist die zentrale Person in der kollegialen Beratung. Nachdem die Situation in nur fünf Minuten präsentiert wird, können von der Gruppe Rückfragen gestellt werden. In einem gut organisierten Prozess kommt die Gruppe nach etwa 50 Minuten zu einer Lösung bzw. neuen Handlungsmöglichkeiten. Das Verfahren kann sowohl in Unternehmen, unabhängig von der Größe und der Branche, als auch in lokal agierenden non-profit-Organisationen und bei ehrenamtlichen Helfern angewendet werden.

Angebot mit Signalwirkung

Nach wie vor sind ehrenamtlich Engagierte auch im Bereich der Integration kaum wegzudenken, auch wenn sie medial nicht immer präsent sind. So sieht es auch Stephanie Becker-Bösch, erste Kreisbeigeordnete  und Sozialdezernentin des Wetteraukreises: „Mit ihrem Erfahrungsschatz und Engagement sind Ehrenamtliche Motor für eine erfolgreiche Integration und eine enorm wichtige Stütze für unsere Gesellschaft. Ehrenamtliche sind jedoch täglich mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert. Der Austausch mit anderen, die Ähnliches erfahren haben, ist daher sehr wichtig. Angebote wie die kollegiale Beratung sind erforderlich um die ehrenamtliche Arbeit weiterauszubauen und sie auch zukünftig zu stärken Als Sozialdezernentin setze ich mich dafür ein, dass unsere Ehrenamtlichen, die Unterstützung erhalten, die sie verdienen.“

Der nächste Termin der kollegialen Beratung findet am 14.05.2019 von 18:00 bis 19:30 Uhr im Kreishaus in Friedberg statt. Anmeldungen über:

Bettina Volz, WIR-Fallmanagerin im Wetteraukreis. E-Mail: bettina(dot)volz(at)wetteraukreis(dot)de Tel: 06031 83-3032

 

Bildunterschrift: Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch mit der Anleitung zur kollegialen Beratung

 

 

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