Um ein richtiger Jäger zu werden, benötigt es viel Erfahrung. Ein erster Anfang ist dabei die Erlangung der Jägerprüfung. Die Jagd- und Naturschule Hessen mit Sitz in Reichelsheim bildet in der Wetterau Jäger aus. Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch war zum Gespräch in der Jagd- und Naturschule in Reichelsheim.
Wer in Deutschland die Jagd ausüben will, muss grundsätzlich einen gültigen Jagdschein besitzen. Voraussetzung diesen bei der Jagdbehörde lösen zu können, ist das Bestehen der Jägerprüfung. Eine solche Jägerprüfung kann bei der Jagd- und Naturschule Hessen mit Sitz in Reichelsheim abgegeben werden. Die Jagd- und Naturschule ist hessenweit aktiv. „ Die Jägerausbildung bedeutet viel Arbeit und viel Aufwand“, so Ausbilder Sven Steinrück. Dennoch machen im Vergleich zu einem Jahrzehnt zuvor mehr Menschen den Jagdschein. „Trotzdem haben wir ein Nachwuchsproblem unter den Jägern. Das durchschnittliche Alter beträgt 40-50 Jahre. Gerade Jüngere fehlen uns.“
Jagdausbildung mit viel Zeit und Arbeit verbunden
Wer sich für die Jagdausbildung entscheidet, muss viel Zeit einplanen. Der Jagdschein kann entweder in achtwöchigen Wochenendkursen absolviert werden oder durch die Teilnahme an einem Intensivkurs, der 15 Tage dauert. Der Unterricht umfasst neben der Vermittlung umfassender theoretischer Grundlagen auch eine Schießausbildung. So besteht die Jägerprüfung auch aus einem schriftlichen und mündlichen Prüfungsteil und einer praktischen Schießprüfung. Inhaltlich wird das Wissen in fünf Fachgebieten geprüft. Sowohl Wildbiologie, Waffenrecht, Jagdbetrieb, als auch Landschaftspflege und der Umgang mit dem erlegtem Wild wird getestet.
Das Image des Jägers hat sich über die Jahre verbessert
Gerade Frauen interessieren sich zunehmend für die Jagd. „Grund dafür ist unter anderem auch, dass sich das Bild des Jägers im Laufe der Zeit geändert hat“, so Steinrück. Die Motivation besteht nicht nur darin, gern in der Natur zu sein. Vielen sehen die Jagd auch als wichtigen Beitrag zum angewandten Naturschutz. „Verantwortungsvoller Jagdbetrieb hat primär mit Wildtierschutz, Hege und Liebe zur Natur und Wild zu tun. Der allergeringste Teil der Revierarbeit ist die tatsächliche Jagd.“
Auch Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch erläutert die Wichtigkeit des Jagdwesen: „Jäger sollten als Pfleger der Natur angesehen werden. Sie nehmen positiven Einfluss auf Flora und Fauna. Ihre Aufgabe, den gesunden Bestand der Tiere zu regulieren, ist ebenso von großer Bedeutung, gerade für die Wetterau, die mittlerweile zu einem äußerst beliebten Entwicklungsgebiet geworden ist. Denn die Pflicht eines Jägers ist es, das Wild nicht nur zu jagen, sondern auch zu hegen und zu pflegen, damit ein artenreicher, kräftiger Wildbestand entsteht und erhalten bleibt.“
Bildunterschrift: Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch war zu Gast in der Jagd- und Naturschule Hessen in Reichelsheim.