Eine Chance auf Arbeit muss es für jeden Menschen geben

Sep 28 2018

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Inklusion auf dem Arbeitsmarkt macht Fortschritte. Immer mehr Menschen mit Behinderung finden eine Arbeitsstelle auf dem ersten Arbeitsmarkt. Dennoch gibt es bei der Beschäftigung von behinderten Menschen viele Fragen, wie Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch bei einem Gespräch mit Jochen Rolle, Geschäftsführer der InkA Wetterau gGmbH, feststellte.

InkA steht für Inklusive Arbeit in der Wetterau. Die Lebenshilfe Wetterau und die Behindertenhilfe Wetteraukreis sind Gesellschafter dieses Beratungsdienstes zur betrieblichen Inklusion. Dahinter steht das Ziel, jungen Menschen mit Behinderung eine Chance zur Teilhabe am allgemeinen Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Die Netzwerk- und Beratungsstelle rund um das Thema inklusive Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen (Schwerpunkt geistige Behinderungen) ist seit August 2017 in Bad Nauheim zu finden.

„Wir wollen Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung oder Lernbehinderung Beschäftigungsmöglichkeiten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ermöglichen. Das können sein: Hospitationen, Praktika, Qualifizierungsmaßnahmen bis hin zum sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Viele, besonders kleine und mittelständische Unternehmen kennen die Fördermöglichkeiten nicht, hier kann unsere kostenfreie Beratung und Information für die Wetterauer Unternehmen ansetzen“, so Jochen Rolle. „Auch die Weiterbetreuung der vermittelten Menschen durch entsprechende Einrichtungen ist oft Unternehmen nicht bekannt.“

„Vielfalt im Unternehmen zahlt sich aus und bereichert die Arbeit im Team. Es lohnt sich, Menschen mit Behinderung zu beschäftigen: Sie sind wertvolle und besonders loyale Mitarbeiter. Und wer im Alltag mit Einschränkungen zurechtkommt, bringt auch im Beruf neue und ungewohnte Denkansätze mit, davon gehe ich aus“, bekräftigt Stephanie Becker-Bösch.

Noch viel mehr Arbeitgeber sollten erkennen und verinnerlichen, dass Menschen mit Behinderung ein enormes Potenzial für ihre Betriebe darstellen – nicht nur in Zeiten des Fachkräftemangels. Die zentrale Botschaft bleibt: Behinderung bedeutet nicht automatisch Leistungsminderung. Dieser vorurteilsbeladene Irrglaube prägt immer noch viel zu stark unsere gesamte Gesellschaft.

Ein Beispiel: Manche Menschen bringen ganz besondere Fähigkeiten mit. Personen mit Asperger-Autismus können zum Beispiel besonders analytisch und logisch denken, was sie für Controlling und IT-Tätigkeiten qualifiziert.

„Auch die Menschen mit Behinderung und ihre rechtlichen Betreuer brauchen Beratung über alle Möglichkeiten, die ihnen auf dem Arbeitsmarkt offenstehen, das geht von einer Arbeitsassistenz bis hin zu finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten. InkA ist ein kompetenter Ansprechpartner bei allen Fragen rund um das Thema Qualifizierungsmöglichkeiten und Beschäftigung von Menschen mit Handicap. Ich freue mich sehr, dass es den InkA Dienst in der Wetterau gibt. Es wurden bereits viele Personen und Unternehmen individuell beraten und ein Netzwerk zu allen Beteiligten rund um die Thematik aufgebaut. Die Vermittlungen in den ersten Arbeitsmarkt haben sich ebenfalls schrittweise erfolgreich entwickelt. Ich kann nur jedes Unternehmen in der Wetterau auffordern, Menschen mit Behinderung einzustellen, es rechnet sich für Unternehmen – wirtschaftlich und strategisch“, verabschiedet sich Stephanie Becker-Bösch

Wenn ein Unternehmen einen Menschen mit Behinderung qualifiziert, ausbildet oder beschäftigt, können sie Zuschüsse zum Gehalt, Hilfsmittel oder Arbeitsplatzausstattung bezahlt bekommen. Die Fördermöglichkeiten richten sich nach dem Einzelfall und dem Bedarf des Beschäftigten und des Unternehmens. Wer sich gerne über inklusive Beschäftigungsmöglichkeiten informieren möchte, kann sich gerne bei InkA Wetterau melden.

InkA Wetterau gGmbH ist in der Bahnhofsallee 6 in Bad Nauheim zu finden, Kontakt unter der Telefonnummer 06032/953 6868 oder per Mail info(at)inka-wetterau(dot)de

Bildunterschrift: Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch mit Jochen Rolle, Geschäftsführer der InkA Wetterau gGmbH, in der Beratungsstelle

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