Ab dem kommenden Schuljahr wird an allen Grund- und Sekundarschulen im Wetteraukreis Schulsozialarbeit angeboten. Auf Empfehlung der Vizelandrätin und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch hat der Kreisausschuss jetzt den Auftrag hierfür an Regionale Dienstleistungen Wetterau vergeben. Das Gesamtvolumen beträgt für die vier Jahre Laufzeit des Vertrages rund 5,2 Mio. Euro gesamt.
Der flächendeckende Ausbau der Schulsozialarbeit im Wetteraukreis hat ab dem Schuljahr 2017/18 begonnen. Dafür wurde der Wetteraukreis in vier Regionen unterteilt, in denen insgesamt 12 Schulverbünde zusammengefasst wurden. Zu jedem Schulverbund gehört mindestens eine Sekundarstufe-1-Schule, der mehrere umliegende Grundschulen zugeordnet sind.
Der Personalbedarf richtet sich nach einem festen Schlüssel. Für je 1.000 Grundschülerinnen und Grundschüler gibt es zwei volle Stellen, für 1.000 Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe 1 beläuft sich die Personalbemessung auf 0,75. „Damit haben wir eine Basis geschaffen, die durch die Schule selbst weiter ausgebaut werden kann“, erläutert die Wetterauer Sozialdezernentin.
Bewährtes System
In den vergangenen Jahren hat sich das System bewährt. Dabei wurden Teams aus Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeitern gebildet, die ihren Sitz an der weiterführenden Schule haben und von dort die Grundschulen in Form von Sprechstunden sowie Projektarbeit vor Ort versorgen.
An den Start gingen vor zwei Jahren die Schulverbünde
Gedern/Hirzenhain,
Büdingen/Kefenrod,
Butzbach,
Nidda und Ortenberg,
Ranstadt/Glauburg.
Im vergangenen Jahr kam als siebter Schulverbund die Stadt Karben dazu, die bereits vorher schon eigene Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter an Schulen beschäftigte.
Zum kommenden Schuljahresbeginn gehen folgende Schulverbünde an den Start:
Wölfersheim, Münzenberg, Rockenberg, Dorheim,
Echzell, Reichelsheim,
Friedberg Teil 1, Wöllstadt, Niddatal/Florstadt,
Friedberg Teil 2, Rosbach,
Bad Nauheim/Ober-Mörlen,
Bad Vilbel.
Auf die Ausschreibungen, die auf zwei Lose verteilt waren, haben insgesamt drei Bieter Angebote eingereicht, die in einem aufwändigen Auswahlverfahren ausgewertet wurden. Den Zuschlag erhielt der Träger „Regionale Dienstleistung Wetterau“ (RDW mit Sitz in Friedberg), der auf eine langjährige Erfahrung in verschiedenen Bereichen der Sozialarbeit zurückblicken kann.
Becker-Bösch: „Ausbau geht weiter!“
„Mit der Konzeption von Schulsozialarbeit in Schulen stellt sich der Wetteraukreis seiner Verantwortung, was die Schaffung von nachhaltigen guten Rahmenbedingungen für Bildung und Erziehung junger Menschen im Wetteraukreis anbelangt“, so Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Becker-Bösch.
Ansprechpartner der Schulsozialarbeit sind in allererster Linie die Schülerinnen und Schüler, aber auch deren Eltern sowie Lehrkräfte. Schulsozialarbeiter bauen Brücken: zwischen den Schülern, aber auch bei Problemen in der Schule, in der Familie, aber auch in der Kommunikation mit Klassenkameradinnen und Klassenkameraden. Sie sind sie unabhängig von den Lehrkräften oder der Schulleitung und können so neutrale Vertrauenspersonen sein.
„Ich bin froh, dass wir damit den Ausbau der flächendecken-den Schulsozialarbeit an Grund- und Sekundarschulen ab-geschlossen haben. Damit werden wir uns aber noch nicht zufrieden geben. Im nächsten Jahr geht es weiter mit der Ein-führung der Schulsozialarbeit an reinen Gymnasien und an Berufsschulen“, sagte die Wetterauer Sozialdezernentin.
Bildunterschrift:
„Das Sams“ und den „Buchstaben-Fresser“ haben Dieter Maier, Schulleiter der Adolf-Reichwein-Schule, und Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch in die Mitte genommen. Aufgenommen in der Schulbibliothek der Adolf-Reichwein-Schule in Friedberg.