Der Gefahrstoff-ABC-Zug (GABC-Z) stellt die von radioaktiven, biologischen und chemischen Stoffen ausgehenden Gefahren fest und verhindert oder verringert die Auswirkung der Gefahren und/oder Schäden auf Menschen, Tiere oder die natürlichen Lebensgrundlagen. Er dekontaminiert Menschen, Sachen und Gelände.
In jedem Landkreis in Hessen besteht mindestens ein GABC-Zug als Landeszug, das heißt, das Land Hessen stellt die Grundausstattung, die von der Trägerorganisation ergänzt wird. Auf Einladung von Bürgermeisterin Ulrike Pfeiffer-Pantring besichtigte Sozialdezernentin Stephanie Becker.-Bösch den in Ortenberg stationierten Einsatzwagen.
„Zwar haben wir hier in der Wetterau zum Glück noch keinen Katastrophenfall gehabt, dennoch ist es wichtig, dass wir stets vorbereitet sind. Der Wagen kommt ja nicht nur zum Einsatz bei einer Großschadenlage oder Katastrophe, die ehrenamtlich Tätigen der Freiwilligen Feuerwehr Ortenberg sind auch zur Stelle, wenn zum Beispiel ein Tanklastwagen verunglückt“, so Stephanie Becker-Bösch. „Für uns Bürgerinnen und Bürger ist es jedoch durchaus wichtig, über Katastrophenfälle informiert zu sein. Neben Radio- und Lautsprecherdurchsagen und der akustischen Warnung durch Sirenen ist die Handy App KATWARN eine gute Ergänzung. Damit können sich Menschen im Katastrophen- und Gefahrenfall offiziell Warnungen und Verhaltensinformationen direkt auf ihr Smartphone oder Handy senden lassen. Inzwischen sind rund 20.000 Nutzerinnen und Nutzer mit dieser App ausgestattet.“
Aufgrund des aktuellen Bedrohungsszenarios tritt der Schutz vor der Wirkung von klassischen Nuklearwaffen (A-Waffen) im Vergleich zum Schutz vor chemischen (C-) und biologischen (B-)Waffen zwar zunehmend in den Hintergrund, dennoch ist eine Vorbereitung auf mögliche Katastrophen sinnvoll und wichtig.
Der Einsatzwagen in Ortenberg ist voll ausgestattet, um betroffene Personen und auch die Einsatzkräfte zu dekontaminieren. Der „GABC-Zug“ wird komplettiert durch den ABC-Erkunder-Kraftwagen, der in Friedberg stationiert ist. Dieser Wagen misst die Belastung von Personen und der Umwelt, damit gegebenenfalls weitere Maßnahmen eingeleitet werden. Die Besatzung beider Fahrzeuge haben eine spezielle Zusatzausbildung, um mit den Gefahrstoffen fachmännisch umgehen zu können. So ist sichergestellt, dass schnellstmöglich die besten Leute vor Ort sind, um Hilfe zu leisten und die Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Je nach Situation ergänzen die örtlichen Feuerwehren den Einsatz der beiden Spezialfahrzeuge.
„Der Schutz der Bevölkerung im Katastrophenfall steht dabei immer im Vordergrund. Den ehrenamtlich Tätigen sind wir mehr als zu Dank verpflichtet, da sie sich in ihrer Freizeit für unser aller Wohl einsetzen und wir immer nur hoffen können, dass sie selbst wohlbehalten von ihren Einsätzen zurück kehren“, stellt Stephanie Becker-Bösch fest.
Bildunterschrift: Unser Bild zeigt: Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch zusammen mit Bürgermeisterin Ulrike Pfeiffer-Pantring und Peter Pantring von der Freiwilligen Feuerwehr Ortenberg