Im Heuson-Museum wird Büdinger Stadtgeschichte lebendig

Oct 11 2017

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Seit 1971 befindet sich das Heuson-Museum im Historischen Rathaus von Büdingen, einem Gebäude aus 1458, im spätgotischen Stil errichtet. Stephanie Becker-Bösch nutzte die Gelegenheit bei einem Besuch der früheren Kreisstadt des Altkreises Büdingen, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen

Das Heuson-Museum wird getragen vom Geschichtsverein Büdingen. Das Fachwerkhaus war über Jahrhunderte Mittelpunkt der bürgerlichen Gemeinde. Im Erdgeschoss wurden an Markttagen Waren verkauft. Das erste Obergeschoss war Sitzungssaal, später Gerichtssaal und das dazugehörende Gefängnis befand sich im zweiten Obergeschoß.

Heute beheimatet der spätgotische Bau die Exponate zur Stadtgeschichte von Büdingen, zur Archäologie und Judenverfolgung in Büdingen und zur alten Handwerkskunst.

Im Mittelalter wurde Büdingen und Umgebung von einer Welle der Hexenverfolgungen erfasst, ausgehend von einem einzigen Mann: Heinrich Institoris, dem Verfasser des „Hexenhammers“. Über 500 Opfer sind bekannt, davon nur 54 Männer. Eine Sonderausstellung befasst sich mit der Historie der Judenverfolgung, den Foltermethoden und den Namen der Opfer. Die Sonderausstellung „Hexenwahn und Teufelsglaube“ ist noch bis zum 19. November 2017 im Museum zu sehen.

„Es ist beeindruckend, mit welcher Hingabe der Geschichtsverein Büdingen das Heuson-Museum betreibt. Hier wird anschauliche dargestellt, wie das Leben früher einmal war. Die Informationen werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Museums sehr interessant weitergegeben, gerade auch für Kinder und Jugendliche ist ein Besuch zu empfehlen. Die aktuelle Ausstellung zum Hexenwahn und Teufelsglauben hat mich sehr berührt. Ausgrenzung, Ablehnung andersdenkender, Denunziation bis hin zu Verfolgung und Folter sind leider nach wie vor Praxis in vielen Ländern. Es sollte uns allen zu denken geben, dass die Menschheit schon seit so vielen Jahrhunderten so wenig dazu gelernt hat.“, verabschiedet sich Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch.

Bildunterschrift: Petra Lehmann-Stoll, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Heuson-Museum, Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch und erste Stadträtin von Büdingen, Henrike Strauch

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