Inklusion? In Ockstadt selbstverständlich!

May 29 2017

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Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch besuchte vor einigen Tagen das Wohnheim der Behindertenhilfe Wetterau in der Schlossscheune Ockstadt

Deit 32 Jahren ist das Wohnheim der Behindertenhilfe in der Zehntscheune des Frankenstein’schen Schlosses beheimatet. „Die Ockstädter Dorfgemeinschaft lebt schon so lange mit den Menschen aus unserer Einrichtung zusammen, hier muss niemand von Inklusion erzählen, das ist eine Selbstverständlichkeit “, erläutert Reinhold Medebach, Geschäftsführer der Behindertenhilfe Wetteraukreis gGmbH.

Stephanie Becker-Bösch zeigt sich beeindruckt von den vielen gelebten Beispielen: „Ich kenne keine dörfliche Gemeinschaft, die so entspannt mit dem inklusiven Gedanken umgeht, wie hier die Ockstädterinnen und Ockstädter. Donnerstags dauert es halt etwas länger im örtlichen Lebensmittelmarkt, wenn die Bewohnerinnen und Bewohner sich dort von ihrem Geld etwas kaufen. Auch die Einbindung in die Fronleichnamsprozession, mit einem Altar im Hof des Anwesens ist ein Signal für die Normalität. Ganz besonders freue ich mich, dass die Schlossscheune bei Veranstaltungen zur 1200 Jahr Feier in Ockstadt mitwirken wird.“

Im Wohnheim leben Menschen mit Intelligenzminderung und zumTeil auch körperlichen Einschränkungen, im Alter zwischen 33 und 78 Jahren. Die Behindertenhilfe Wetterau hat sich auf das Älterwerden der Menschen eingestellt. Entsprechende Pflegefachkräfte stellen sicher, dass ein Verbleiben in der Schlossscheune bis zuletzt möglich ist und bieten diesen Bewohnerinnen und Bewohnern eine sinnvolle Tagesstruktur an.

„Das denkmalgeschützte Gebäude hat zwar einen einzigartigen Charakter, dennoch ist es schwer Barrierefreiheit hier umzusetzen“, stellt die Sozialdezernentin fest. „ich bin überzeugt, dass die Behindertenhilfe Wetterau ihr bestmögliches tun wird, bei der Planung der neuen Struktur mit Wohngruppen eine optimale Barrierefreiheit zu berücksichtigen.“

Braucht es eine besondere Einrichtung für ältere Menschen mit Behinderung? „Nun, heute vielleicht noch nicht. Aber wir werden uns in der Zukunft im Bereich der vollstationären Altenpflege auch auf diesen Personenkreis einstellen müssen“, sind sich Becker-Bösch und Medebach sicher.

Die Entwicklung in der Förderung behinderter Kinder bleibt abzuwarten, je früher die individuelle Förderung einsetzt, umso besser können diese Kinder später ein selbstbestimmtes Leben in einer Hilfeform ihrer Wahl leben, im Alter unter Umständen auch in einem Altenpflegheim.

„Es gibt noch viele offene Punkt bei der Bereitstellung adäquater Hilfen. Psychotherapie für behinderte Menschen, inklusives Einzelwohnen oder auch Unterstützungsleistungen für Eltern – alle Träger der Behindertenhilfe im Wetteraukreis sind aufgerufen, bestehende Strukturen und Angebote zu überdenken und auch im Hinblick auf das Bundesteilhabegesetz personenzentriert auszurichten.

In der Tagesstruktur wurde Stephanie Becker-Bösch mit viel Herzlichkeit von den Bewohnerinnen und Bewohnern empfangen. Beim gemeinsamen Frühstück wurde gesungen. „Leider kann ich nicht bleiben und mit Ihnen zusammen singen undtanzen. Das holen wir nach, versprochen“, verabschiedete sich die Sozialdezernentin von den gut gelaunten Menschen.

Auf dem Bild besucht Stephanie Becker-Bösch und Reinhold Medebach mit Ulrike Schneider (Bereichsleiterin Wohnen) und Charlotte König (Wohnheimleitern) die Bewohnerinen und Bewonher der Schloßscheunbe in der Tagesstruktur

 

 

 

 

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