Mit Brief und Siegel gegen multiresistente Erreger - MRE-Netzwerk Rhein-Main

Sep 27 2019

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Seit zehn Jahren gibt es das MRE Netzwerk Rhein-Main, eines von vier bundesweiten Netzwerken, die sich den Kampf gegen multiresistente Erreger (MRE) auf die Fahne geschrieben haben. Ziel ist es, medizinische Einrichtungen zu informieren und Hilfen an die Hand zu geben. Im Wetteraukreis sind 46 Einrichtungen dem Netzwerk angeschlossen. Wer zwei Jahre lang die Hygiene-Kriterien erfüllt und aktiv am Netzwerk teilnimmt wird mit einem Siegel ausgezeichnet. Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Stephanie Becker-Bösch konnte kürzlich zwölf Wetterauer Einrichtungen mit dem Siegel auszeichnen.

Ziel des MRE-Netzes Rhein-Main ist es unter anderem, die Entstehungs- und Verbreitungsrate multiresistenter Erreger zu vermindern und der Stigmatisierung von MRE Betroffenen entgegenzuwirken. Dass das MRE Netzwerk Rhein Main das erfolgreichste der insgesamt vier bundesweiten Netzwerke ist, hob Dr. Reinhold Merbs, Leiter des Fachbereichs Gesundheit, Veterinärwesen und Bevölkerungsschutz hervor.

Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Stephanie Becker-Bösch bedankte sich bei den anwesenden Vertreterinnen und Vertretern der Wetterauer Einrichtungen und forderte vor allem zu einem Umdenken bei der Verordnung von Antibiotika auf.

Multiresistente Erreger sind ein Problem

VRE, ESBL, MRGN, Clostridioides difficile, MRSA: Hinter diesen Namen und Abkürzungen verbergen sich Bakterien, die immer mehr zum Problem werden. Sie sind in Abwässern, Gewässern, in der Nahrungskette zu finden und die meisten Antibiotika gegen sie sind unwirksam.

Für die Europäische Gesundheitsbehörde ECDC sind multiresistente Erreger die bedeutendste Krankheitsbedrohung in Europa. Mit einer hohen und rasant steigenden Infektionsrate, jährlich bekommen in Europa rund drei Millionen Menschen eine Krankenhausinfektion, etwa 50.000 Menschen sterben daran.

Um diesen Problemen wirksam entgegen zu wirken wurde das MRE-Netzwerk Rhein-Main gegründet. Es steht unter der Schirmherrschaft des Hessischen Sozialministeriums und wird organisatorisch geleitet von neun Gesundheitsämtern der Region: Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden, die Kreise: Main-Taunus-Kreis, Offenbach Land, Wetteraukreis, Hochtaunuskreis, Main-Kinzig-Kreis und Rheingau-Taunus-Kreis.

Im Netzwerk arbeiten Kliniken, Pflegedienste und Altenpflegeheime, die Landesärztekammer Hessen, die kassenärztliche Vereinigung, Einrichtungen des Rettungsdienstes und Krankentransports und Labore zusammen. Das Ziel ist die Bekämpfung der Weiterverbreitung multiresistenter Erreger. Gerade beim Übergang zwischen stationärer und ambulanter Versorgung soll durch den Einsatz gezielter Präventionsmaßnahmen die Patientensicherheit und die Verbesserung der öffentlichen Gesundheit bewirkt werden.

 

Zwölf Einrichtungen von Butzbach bis Büdingen

Folgende Einrichtungen wurden mit dem MRE-Siegel ausgezeichnet:

 

  • In Altenstadt die AWO Seniorenresidenz „Elisabeth Selbert“

  • In Bad Nauheim die die Kerckhoff-Klinik, die Kurpark-Klinik und die Park Klinik.

  • In Büdingen das Capio Mathilden Hospital und die Senioren- und Pflegeeinrichtung des DRK

  • In Butzbach die die ambulanten Dienste Butzbach-Langgöns, die AWO Seniorenresidenz am Landgrafenschloss und das AWO Sozialzentrum Degerfeld

  • In Friedberg das Erasmus-Alberus-Haus

  • In Nidda-Bad Salzhausen die Asklepios Neurologische Klinik und die Klinik Rabenstein

 

Weitere Informationen zum Netzwerk: www.mre-rhein-main.de

 

Bild:

Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Stephanie Becker-Bösch und Dr. Reinhold Merbs, Leiter des Fachbereichs Gesundheit, Veterinärwesen und Bevölkerungsschutz und die Vertreterinnen und Vertreter der zwölf mit dem MRE-Siegel ausgezeichneten Einrichtungen.

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