Neustart trotz Einschränkung? Das Berufsförderungswerk bietet Chancen zum Wiedereinstieg in den Beruf

Jun 14 2017

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Das Berufsförderungswerk Frankfurt am Main mit Sitz in Bad Vilbel ist seit 40 Jahren führend in der Rehabilitation in die Arbeitswelt. Grund genug für Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch sich die Institution anzusehen.

„Heimisch in der Welt wird man nur durch Arbeit“, lautet ein Ausspruch von Berthold Auerbach, einem deutschen Schriftsteller und Philosophen. Diesem Motto hat sich das Berufsförderungswerk (BFW) verpflichtet.

Nach der medizinischen Rehabilitation schließt sich die berufliche Reha im BFW an, bis zu 24 Monate können die Maßnahmen dauern. Der Erfolg ist nachhaltig, wie die Zahlen belegen: 75 bis 80 Prozent der Rehabilitanden werden nachhaltig in den Arbeitsmarkt wieder integriert. Individuelle Rehabilitationspläne tragen zu einem ganz persönlichen Wiedereinstiegsplan bei. Mehr als 800 Qualifizierungsplätze stehen in Bad Vilbel zur Verfügung. Die Angebote sind breit gefächert: von medizinischer oder psychologischer Diagnostik über berufsvorbereitende Maßnahmen bis hin zu Qualifizierungen mit den jeweiligen Abschlüssen – das BFW ist ein kompetenter Partner für Arbeit und Gesundheit.

Ein gutes Beispiel dafür ist Daniel C., der aufgrund eines körperlichen Handicaps seinen Beruf als Kfz-Mechaniker nicht mehr ausüben konnte und nun die Verantwortung für vier hessische Automobil Marken-Verkaufsfilialen trägt. Als Daniel C. vor sieben Jahren die Diagnose von seinen Ärzten erfuhr, dass er seinen Beruf als Kfz-Mechaniker aufgrund einer körperlichen Einschränkung sprichwörtlich an den „Nagel“ hängen musste, hätte er niemals daran gedacht, dass in dieser Krise auch ein große Chance lag. Heute ist Daniel C. ein erfolgreicher Automobilverkäufer.

Maria Klink, Geschäftsführerin des BFW, sieht sich gut aufgestellt für die Zukunft: „95 Prozent der Menschen die hierher kommen sind arbeitslos. Uns gelingt es in unserem Netzwerk von Unternehmen sehr erfolgreich, diese Menschen als Fachkräfte mit neuen Qualifikationen am Arbeitsmarkt zu platzieren.“ Die Erfolge des BFW werden auch von den Rehabilitationsträgern sehr geschätzt, die hohen fachlichen Kompetenzen sind ein Garant für eine stabile Kooperation.

Doch die Anforderungen an das Berufsförderungswerk verändern sich, wie Stephanie Becker-Bösch anerkennend zusammenfasst: „Es ist wichtig, in der Zeit, in der wir bis zum 67. Lebensjahr arbeiten müssen, dass Menschen über 50 Jahre nicht alleine gelassen werden. Dieser Zielgruppe stellen sie sich – und das ist auch gut so. Es lohnt sich auf jeden Fall, auch in Menschen mit einem etwas fortgeschrittenen Alter zu investieren, gerade für deren persönliche Rentenansprüche ist es wichtig, die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu ermöglichen. Das BFW nimmt sich auch dieser Zielgruppe in hervorragender Weise an.“

Das BFW sieht sich nicht nur als Dienstleiter für die Auftrag gebenden Rehabilitationsträger (Rentenversicherer) und die Arbeitgeber auf dem Arbeitsmarkt, der Mensch und seine nachhaltige Wiedereingliederung ist Mittelpunkt des Handelns.

So zum Beispiel bei Sigrid I.: Aufgrund eines Unfalls und einer rheumatisch-neurologischen Erkrankung verlor die gelernte Gebäudereinigerin und Elektronikerin für Informationstechnik ihren Arbeitsplatz. Nach einer langen Zeit der medizinischen Rehabilitation stabilisierte sich ihr Gesundheitszustand soweit, dass sie nun auch wieder an eine berufliche Veränderung denken konnte. Ihre Erkrankung jedoch wird niemals völlig ausheilen, sodass sie einen leidensgerechten Arbeitsplatz finden musste. Zusammen mit ihrem Rehabilitationsberater der Deutschen Rentenversicherung Hessen entschloss sie sich für die ortsnahe Integrationsmaßnahme „Neustart“ des Regionalcenters Wiesbaden des BFW Frankfurt am Main. Hier erhalten Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen passgenaue Coachings, um sich im hart umkämpften Arbeitsmarkt zu behaupten. Sigrid I. absolvierte ihre betriebliche Phase bei einem Dienstleistungsunternehmen, welches sich auf das Management von Gebäudeschäden durch zum Beispiel Wasser, Brand oder Schimmel spezialisiert hat. Ihr Aufgabengebiet ist äußerst abwechslungsreich und vielfältig. Sie begleitet und leitet Projekte von der ersten Schadensaufnahme bis hin zur Abnahme. Für Sigrid I. ist dieser Arbeitsplatz genau der Richtige, denn er bietet ihr die Bewegungsfreiheit, die förderlich für Ihre gesundheitliche Situation ist und die berufliche Herausforderung, die sie im täglichen Arbeitsalltag verlangt.

 

Bild: Birgit Schneider, Johannes Kofler und Geschäftsführerin Maria Klink mit Stephanie Becker-Bösch und Professor Manfred Thrun vor der Partner-Wand im BFW.

 

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