Rechenfehler - Regierungspräsidium weist dem Kreis 500 Flüchtlinge zusätzlich zu

Feb 07 2017

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Sozialdezernentin Becker-Bösch wendet sich gegen zusätzliche Zuweisung im ersten Quartal. „734 statt, wie ursprünglich gerechnet, 168 Flüchtlinge soll der Wetteraukreis im ersten Quartal 2017 aufnehmen.

Die zusätzliche Zuweisung von 566 Flüchtlingen ist auf einen Rechenfehler bei den Zuweisungsquoten zurückzuführen, der im vergangenen Jahr auf Seiten des Regierungspräsidiums entstanden sei. Tatsächlich hat man beim Land im dritten und vierten Quartal mit 6.600 bzw. 4.800 Flüchtlingen gerechnet. Tatsächlich betrug die Zuweisung 32.639 für das dritte und 11.493 für das vierte Quartal, das im Wesentlichen auf die Abarbeitung rückständiger Asylanträge zurückzuführen ist. Damit erhöht sich auch das Aufnahmesoll für den Wetteraukreis rückwirkend für das dritte und vierte Quartal. Das soll jetzt innerhalb eines Quartals und dann noch innerhalb weniger Wochen abgearbeitet werden. „Das ist für uns nicht zumutbar, weil aktuell die entsprechenden Kapazitäten gar nicht vorhanden sind“, so Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch.

Die Wetterauer Sozialdezernentin argumentiert weiter, dass die Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes lange nicht ausgelastet seien: „Zudem hatte das Land Ende 2015 angekündigt, Asylbewerber zunächst in den Erstaufnahmeeinrichtungen zu belassen, bevor sie in die Kommunen weitergeleitet werden.“

Ein entsprechendes Schreiben an das Regierungspräsidium blieb bislang unbeantwortet. „Ich hoffe, dass man hier noch für unsere Situation Verständnis zeigt und wenn tatsächlich die so hohen zusätzlichen Zuweisungen erfolgen, diese dann auf das ganze Jahr verteilt werden“, so Becker-Bösch.

Aktuell leben in der Wetterau 3.644 Flüchtlinge, 2.928 sind in Einrichtungen der Kommunen, 643 sind in Gemeinschaftsunterkünften des Kreises untergebracht. Weitere 73 leben aktuell in der Erstaufnahmeeinrichtung des Kreises in Friedberg. Die Verteilung erfolgt ausschließlich nach der Einwohnerzahl mit Ausnahme der Stadt Büdingen, für die wegen der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes keine Zuweisungen durch den Kreis getroffen werden. Die meisten Flüchtlinge in der Wetterau kommen aus Afghanistan, gefolgt von Syrien, dem Irak und dem Iran.

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