Selbstbestimmter Alltag trotz Pflegebedürftigkeit

Apr 15 2019

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Älteren Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen, das Leben so lebenswert wie möglich zu gestalten, das ist die Aufgabe der Alltags-Engel aus Ranstadt. Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch war zum Gespräch bei Doreen Schumacher.

Für die Dinge Zeit finden, die sich vorher mit dem Beruf oder Familie nicht vereinbaren lassen. So stellen sich die meisten Menschen den wohlverdienten Ruhestand vor. Jedoch passiert es in vielen Fällen, dass die Lebensplanung grundlegend überdacht werden muss. Ob durch Krankheit oder Altersschwäche, viele ältere Menschen schaffen es nicht mehr, ihren Alltag alleine zu bestreiten und werden pflegebedürftig. Viele verweigern jedoch externe Pflege, da die Angst, das eigene Heim verlassen zu müssen, groß ist. Gleichzeitig jedoch stellt die häusliche Pflege durch Angehörige eine besonders große Herausforderung dar. Denn die Pflegebedürftigkeit stellt sowohl in medizinischen, pflegerischen, hauswirtschaftlichen, sozialen und weiteren Bereichen komplexe Anforderungen dar.

Ambulante Pflegedienste haben in der Vergangenheit zunehmend an Interesse gewonnen, auch da die Zahl der Pflegebedürftigen in den letzten Jahren stark gestiegen ist. Die Versorgung über einen ambulanten Pflegedienst ist breitgefächert. Von der allgemeinen Beratung über die medizinischen Leistungen bis hin zur hauswirtschaftlichen Versorgung bieten Pflegedienste individuelle Unterstützung an, die sich gezielt nach den Wünschen und Bedürfnissen der Pflegebedürftigen richten. Auch Doreen Schumacher aus Ranstadt hat es sich mit dem ambulanten Pflegedienst „Alltags-Engel“  zur Aufgabe gemacht, Menschen mit erhöhtem Pflegebedarf zu ermöglichen, länger selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden zu leben.

Seit 2013 versorgt der Pflegedienst Alltags-Engel pflegebedürftige Personen rund um Ranstadt. „Wir als ambulanter Pflegedienst unterstützen pflegebedürftige Personen insbesondere darin, in ihrem gewohnten Umfeld in Würde altern zu können, was sich auch positiv auf den Allgemeinzustand auswirkt. Denn neben dem Erhalt des gewohnten Umfelds, geben wir den Menschen so die Chance, ihren Alltag soweit wie möglich, weiterzuleben“, so Doreen Schumacher. „Auch den Angehörigen können wir unter die Arme greifen. Wir sind ein hilfreicher Ansprechpartner, da wir als professioneller Pflegedienst mit den gesetzlichen Auflagen und Voraussetzungen vertraut sind und somit auch als Berater agieren.“

Doch gerade die Pflegebranche hat ein Nachwuchsproblem. Ob Pflegeassistenten, Pflegerinnen und Pfleger oder hauswirtschaftliche Fachkräfte, um der ständig steigenden Zahl pflegebedürftiger Menschen und den vielschichtigen Aufgaben gerecht zu werden, braucht es gut ausgebildete Fachkräfte. „Wir kümmern uns seit Jahren um immer mehr Pflegebedürftige. Eine große Herausforderung ist und bleibt der Fachkräftemangel. Wir selbst bilden auch aus und freuen uns daher sehr, dass wir derzeit zwei Auszubildende haben.“

„Im Zentrum meines Verständnisses der Pflege steht ganz klar die Förderung der Lebensqualität. Für eine selbstbestimmte Zukunft ist die Sicherstellung einer hohen Pflege- und Versorgungsqualität daher eine meiner zentralen Aufgabe.“, so Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch. „Aufgrund der zunehmenden Lebenserwartung der Menschen zeigt sich im Alltag jetzt schon, dass die gesetzlichen Pflegeversicherungsleistungen nicht ausreichend sind. Ambulante Pflegedienste werden daher auch zukünftig immer wichtiger werden.“

Bildunterschrift: Bürgermeisterin Cäcilia Reichert-Dietzel mit Doreen Schumacher und Erster Kreisbeigeordneter Stephanie Becker-Bösch

 

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