Sozialstation Mittlere Wetterau – Eine Erfolgsgeschichte der ambulanten Pflege

Feb 05 2018

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„Herzlich willkommen in der Reichelsheimer Sozialstation“, mit diesen Worten begrüßte die Pflegedienstleiterin, Helena Braun, die Wetterauer Sozialdezernentin, Stephanie Becker-Bösch in der ambulanten Pflegediensteinrichtung im Reichelsheimer Stadtteil Weckesheim. Stephanie Becker-Bösch war gemeinsam mit Altbürgermeister Gerd Wagner und Stadtverordnetenvorsteherin Lena Herget in der Einrichtung zu Gast. Wagner hatte die Gründung des Zweckverbandes federführend vorantrieben; Herget begleitet derzeit im Parlament den geplanten Neubau der Sozialstation.

„Hier wird kompetente Pflege in vertrauter Umgebung angeboten“, so Helena Braun. „Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt“. Die Sozialstation sei mit ihren 34 Mitarbeitern fest in das Leben der Verbandskommunen – Reichelsheim, Wölfersheim, Echzell und Florstadt -eingebunden. Die Mitarbeiter, die in Früh-, Spät- und Betreuungsdienste eingeteilt sind, sind von montags bis sonntags, 24 Stunden am Tag für ihre Kunden da.

„Wir haben überschaubare Wege, dennoch sind unsere Kapazitäten mit 190 bis 2010 Klienten erschöpft“, sagt Braun und führt fort: „Wir setzen bei unserem Personal auf Qualität. Unsere Mitarbeiter arbeiten hochverantwortlich – es ist ein breites Aufgabenfeld, das richtige All-Rounder braucht“. Die Leistungen sind umfangreich und orientieren sich an den individuellen Bedürfnissen der Klienten. Neben der häuslichen Betreuung durch die Sozialstation, wird auch Hilfe und Beratung bei der Pflege zu Hause angeboten. Pflegegutachten werden erstellt. Ärztlich verordnete Behandlungspflege durchgeführt. Es findet dabei stets eine enge Zusammenarbeit mit den Ärzten und Angehörigen statt. Zudem kann eine Versorgung bei parentaler Ernährung und eine spezielle Wundversorgung in Kooperation mit Wundzentren angeboten werden. „Wir arbeiten auch mit dem ambulanten Palliativteam und der Hospizhilfe Wetterau zusammen“, erläutert Helena Braun. „Und wir können auch weitere Dienste, wie Essen auf Rädern oder den Hausnotruf vermitteln“, so die Leiterin weiter. Der Arbeitsschwerpunkt Hauswirtschaft wachse an; zudem sei auch mehr und mehr die Tagesbetreuung für demente Personen gefordert. Zu den umfangreichen Privatleistungen kommen die zusätzlichen Pflegeleistungen der Sozialstation. Die Qualität der Leistungen werde kontinuierlich weiterentwickelt und überprüft. „Wir werden jedes Jahr durch den Medizinischen Dienst zertifiziert“, so Braun. 

Der Austausch drehte sich auch um die Einrichtung eines weiteren Pflegestützpunktes. „Dieser steht seit Beginn meiner Tätigkeit beim Wetteraukreis ganz oben auf meiner Agenda. Der Pflegestützpunkt wird kommen“, erläuterte die Sozialdezernentin.

Ein weiteres Thema, das allen unter den Nägel brannte, ist eine Ausweitung der Beratungsleistungen. „Wir bekommen vielen Anfragen bezüglich der Beantragung von Pflegegraden“, erklärte Braun. Der VdK biete in diesem Bereich bereits starke Angebote an; die Beratung bezüglich Pflege und Pflegekosten werde immer notwendiger. „Die Menschen haben einen Beratungsanspruch, den wir gemeinsam erfüllen müssen“, stellte Gerd Wagner heraus. Der Beratungsanspruch müsse dabei neutral und unabhängig sein.

„Die Beratung rund um die Pflege ist ein wichtiges Thema, hier sehe ich die Pflegestützpunkte als einen wichtigen Eckpfeiler. Zunehmend wird Pflege für Demente notwendig, dies erfordert eine neue Ausrichtung. Einen an Demenz erkrankten Menschen zu pflegen, ist eine große Herausforderung. Der Erkrankte benötigt rund um die Uhr Aufmerksamkeit. Zeit für sich selbst bleibt pflegenden Angehörigen nur wenig. Die Pflegekräfte der Sozialstation bieten hier Entlastung für die Angehörigen. Unsere Gesellschaft wird älter, die Zahlen der Demografen sprechen für sich. Und keiner von uns kann vorhersagen, ob wir alle im Alter noch im Besitz unserer geistigen Kräfte und kognitiver Fähigkeiten sind. Demenzielle Erkrankungen sind ein wichtiges Thema in der sozialen Architektur der Wetterau. Ich setze mich sehr für neue Tagesbetreuungsformen ein, die auch die speziellen Wünsche und Anforderungen von an Demenz erkrankten Menschen berücksichtigen. Gerade junge Menschen können durch ehren- und hauptamtliche Arbeit dazu beitragen, dass den Älteren, Schwächeren oder Kranken in unserer Gesellschaft genau die Aufmerksamkeit und das Interesse entgegengebracht wird, die sie verdienen.“, so Stephanie Becker-Bösch. „Pflege kostet. Aber das müssen wir uns leisten. Wir müssen das den älteren Menschen zurückgeben, was sie einst gegeben haben. Der Bedarf an ambulanter Pflege wird stetig wachsen und Modelle, wie die Sozialstation, können diesen Bedarf mit ihren Fachkräften qualitativ sehr gut decken“.

Bildunterschrift: Stadtverordnetenvorsteherin Lena Herget, Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch, Gerd Wagner; Helena Braun, Pflegedienstleiterin, und Christina Benner von der Sozialstation

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