Unterstützung und Beratung für landwirtschaftliche Betriebe beim Arneimitteleinsatz

Jan 17 2019

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Um den Einsatz von Antibiotika in landwirtschaftlichen Betrieben zu verringern, führt der Fachbereich Veterinärwesen des Wetteraukreises in enger Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium Darmstadt Kontrollen in Tierhaltungsbetrieben durch. Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Stephanie Becker-Bösch war bei einem Termin dabei.

Antibiotika sind sowohl beim Menschen als auch bei Tieren  zur Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten unverzichtbar. Ein falscher Gebrauch kann jedoch zur Entstehung von Antibiotikaresistenzen führen, wodurch Infektionen zunehmend schwieriger zu behandeln werden. Um dafür Sorge zu tragen, dass in der Nutztierhaltung die Medikamente nur dann eingesetzt werden, wenn sie zwingend erforderlich sind, werden regelmäßig Kontrollen in Tierhaltungsbetrieben durchgeführt. Hierbei arbeiten die Veterinärbehörden in den Landkreisen und Städten eng mit dem Regierungspräsidium Darmstadt  an der Tierarzneimittelkontrolle zusammen.

So auch im Wetteraukreis, wo gerade eine aktuelle Kontrolle im Betrieb von Thorsten Nagel in Geiß-Nidda durchgeführt wurde: „Ich wünsche mir regelmäßige Kontrollen, denn nur mit regelmäßigen Kontrollen kann sichergestellt werden, dass die Qualität des Fleisches hoch ist. Wir Landwirte stehen für unsere Produkte ein und ich setze seit Jahren alles daran, meine Tierhaltung transparent zu gestalten.“

Zunächst gilt es für die Kontrolleure, sich einen Überblick über die Situation vor Ort zu verschaffen. Das Management des Betriebes ebenso wie der Betrieb selbst, wird dabei zunächst begutachtet. Der meist unangekündigte Besuch ist jedoch nicht nur eine reine Kontrolle des Betriebes. Er dient insbesondere auch als Unterstützung und Beratung für die landwirtschaftlichen Betriebe.

Die Medikamentenabgabe an Großtiere, auch an Kleintiere, wird in der jeweiligen Tierarztpraxis dokumentiert. Die vom Tierarzt ausgestellten Belege und die Dokumentation des Tierhalters bilden die wesentliche Grundlage für die Kontrollen. Seit der letzten Anpassung des Arzneimittelgesetzes müssen darüber hinaus auch viele Halter von Masttieren jeden Einsatz von Antibiotika in einer bundesweiten Internetdatenbank melden. Auch hierbei stehen Dr. Katharina Englert vom Regierungspräsidium Darmstadt und Volker Maurer vom Fachdienst Veterinärwesen, Infektions- und Verbraucherschutz des Wetteraukreises Thorsten Nagel unterstützend zur Seite. Die Kontrolleure prüfen dann auch, ob alle Meldungen korrekt erfasst wurden. Verbraucht ein Betrieb überdurchschnittlich viel Antibiotika hat er Maßnahmen zur Reduktion zu ergreifen.

„Wie in vielen Berufen gehört zur Landwirtschaft heute neben der praktischen Arbeit im Stall oder auf dem Feld auch viel Bürokratie, z.B. eben auch bei der Dokumentation des Einsatzes von Tierarzneimitteln. Für die Landwirte ist es nicht immer einfach, den vielen Anforderungen gerecht zu werden. Die meisten Betriebe sind aber sehr bemüht, alle rechtlichen Vorgaben zu beachten. Wir unterstützen und beraten die Tierhalter hierzu gerne und haben auch das Gefühl, dass dieses Angebot gut angenommen wird“, so Dr. Katharina Englert.

„Tiergesundheitsschutz bei Nutztieren ist ein wichtiger Grundpfeiler für den Gesundheitsschutz für uns Menschen. Der Fachdienst Veterinärwesen, Infektions- und Verbraucherschutz im Fachbereich Gesundheit stellt das Wohl der Tiere durch Beratung, Aufklärung, fachliches Wissen und wenn nötig, auch durch Einleitung rechtlicher Maßnahmen sicher. Gerade bei Tieren, die wir Menschen zur Lebensmittelgewinnung nutzen, müssen hohe Anforderungen an die Qualität der Betriebe gestellt werden“, so Gesundheitsdezernentin Stephanie Becker-Bösch. „Der Überprüfung entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom Stall bis zum Endverbraucher wird in der Wetterau ein hoher Stellenwert zugemessen, denn es geht hier nicht alleine um das Wohlergehen der Tiere, sondern auch um den Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher. Die heutige Kontrolle bei Thorsten Nagel war sehr informativ, hat sich mir doch gezeigt, dass Transparenz mit Kontrollen und Qualität Hand in Hand gehen können.“

Bildunterschrift: Volker Maurer (Fachdienst Veterinärwesen, Infektions- und Verbraucherschutz), Dr. Katharina Englert (Regierungspräsidium Darmstadt), Gesundheitsdezernentin Stephanie Becker-Bösch und Thorsten Nagel

 

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