Was angekündigt wurde, wird nun Realität –Sozialarbeit in Schulen im Wetteraukreis startet am 01. September 2017

Aug 24 2017

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Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch setzt – wie angekündigt – die Sozialarbeit in Schulen ab dem 01. September 2017 in fünf Schulverbünden um. Ein sechster Verbund geht zum 01.09.2018 an den Start.

Konflikte schlichten, Schwänzen verhindern, Familien beraten - das ist Sozialarbeit an Schulen. Ein Beispiel dazu: Die Mädchen der Klasse 2b an der Grundschule beschweren sich, dass die Jungs in den Pausen immer zusammen Fußball spiele und manchmal absichtlich auf sie zielen. Der Sozialarbeiter der Schule bespricht in der Klasse das Problem und aus dem aktuellen Konflikt entwickelt sich ein Projekt „Schulhofregeln“. Alle Kinder der Grundschule stellen gemeinsam Regeln zum Verhalten in den Pausen auf.

Aber auch für persönlichen Nöte ist die Sozialarbeit in Schulen da: Felix, 14 Jahre alt, ist traurig und kann sich im Unterricht nicht mehr richtig konzentrieren. In der offenen Sprechstunde vertraut er der Sozialarbeiterin an der Schule an, dass seine Freundin aus der Parallelklasse mit ihm Schluss gemacht hat. Er sieht sie jeden Tag auf dem Schulhof und weiß nicht, wie er sich verhalten soll. Die Sozialarbeiterin bespricht die Situation, fragt nach seinen Gefühlen, Bedürfnissen und Wünschen. Felix kann mit ihrer Hilfe eine Strategie entwickeln, mit seinen Gefühlen umzugehen.

„Aus diesen Beispielen lässt sich eines ableiten: Schule braucht Sozialarbeit. Ich hatte mir vorgenommen, die Sozialarbeit in Schulen, die ganz weit oben auf meiner Prioritätenliste stand, zügig umzusetzen. Für das Vergabeverfahren habe ich ein multiprofessionelles Team aus der Wetterauer Kreisverwaltung zusammengestellt, in mehreren Sitzungen wurde das Vergabeverfahren inhaltlich und rechtssicher vorbereitet. Ich bin sehr zufrieden mit dem hohen fachlichen Standard der Kolleginnen und Kollegen. Die Jugendberatung und Jugendhilfe e.V. - Zentrum für Jugendberatung und Suchthilfe für den Wetteraukreis ist ein zuverlässiger Träger in vielen Bereichen der Jugend- und Sozialhilfe. Unsere Pädagogische Rahmenkonzeption für den Ausbau „Sozialarbeit in Schulen“ im Wetteraukreis ist die Basis für die weitere Zusammenarbeit. Ich freue mich, dass mit der Jugendberatung und Jugendhilfe e.V. - Zentrum für Jugendberatung und Suchthilfe für den Wetteraukreis ein kompetenter Partner ausgewählt wurde, und dies auch noch für alle aktuell vergebenen sechs Schulverbünde“, fasst Stephanie Becker-Bösch zusammen.

Bei der Finanzierung werden künftig die Kosten zu 100 Prozent vom Wetteraukreis übernommen, um die Städte und Gemeinden finanziell zu entlasten.

Was die Personalausstattung für eine gelingende Schulsozialarbeit angeht, so geht das Konzept von zwei Fachkräften für je 1.000 Schüler/-innen an Grundschulen und 0,75 Fachkräften an weiterführenden Schulen aus. „Die Schulen können dies durch eine eigene Finanzierung weiter ausbauen“, ergänzt Becker-Bösch. „Es ist sogar ausdrücklich erwünscht, dass hier durch Schule oder das Land Hessen weitere Aufstockungen erfolgen können.“

Für gemeinsame Fortbildungen, pädagogische Materialien und besondere Projekte kommen vom Kreis zusätzlich 40.000 Euro pro Jahr. Geeignete Räumlichkeiten einschließlich Mobiliar werden durch den Fachbereich Bildung und Gebäudewirtschaft des Wetteraukreises bereitgestellt, technische Ausstattung samt professioneller Software und Gewährleistung der Mobilität ist Sache der Träger, die die Schulsozialarbeit übernehmen.

 

 

 

 

 

 

 

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