Mitten in Rodheim befindet sich die Turm- Apotheke, die nicht nur als zuverlässige Medikamentenausgabe bekannt ist. Vizelandrätin Becker-Bösch besuchte auf Einladung von Apotheker Sebastian Lamping mit Bürgermeister Thomas Alber die Apotheke.
Eine rote Sitzbank lädt zum Verweilen ein, entweder um auf eine Beratung durch eine der zehn Mitarbeiterinnen zu warten oder um einen Plausch mit der Nachbarschaft zu halten. „Unser Leistungsangebot ist das einer klassischen Apotheke, wobei wir einen besonderen Wert auf die Beratung legen“, so Sebastian Lamping, der mit seiner Frau gemeinsam die Apotheke betreibt. „Unsere rote Bank haben wir extra eingebaut, um so etwas wie einen kleinen Treff hier auf der Hauptstraße für die Menschen aus Rodheim anzubieten.“
Genau deswegen hat Lamping neben seinem Unternehmen auch die Stadtentwicklung im Blick: „Ich würde es begrüßen, wenn wir – gerade für Ältere unter uns – eine zentrale Gesundheitsversorgung, zum Beispiel in einem Ärztehaus mit angeschlossener Apotheke anbieten würden. Ich kooperiere sehr gut mit unseren ortsansässigen Praxen und höre auch von dieser Seite immer wieder den Wunsch nach besserer Vernetzung im Sinne der Patienten in Form eines gemeinsamen Ärztehauses. Für die Menschen aus Rodheim wäre die gemeinsame Anlaufstelle auch ein Ort, an dem man sich treffen könnte. Planerisch könnte das sehr gut gestaltet werden.“
Bürgermeister Thomas Alber sieht hierbei noch eine weitere Chance: „Der kleine Einzelhandel im Bereich Nahversorgung, Metzger oder Bäcker im Stadtteil geht zurück. Der soziale Kontakt, der früher beim Einkaufen an der Tagesordnung und ein Schwatz üblich war, geht uns verloren. Ein Ärztehaus mit Apotheke, dabei vielleicht noch einem kleinen Café würde wieder einen sozialen Treffpunkt darstellen.“
Seit April 2018 liegt ein Stadtentwicklungskonzept für Rosbach vor. Bürgerinnen und Bürger wurden befragt und haben sich in verschiedenen Workshops zu vielen Zukunftsthemen der Stadt eingebracht. Sebastian Lamping war einer von ihnen: „Es wurden gute Ideen herausgearbeitet, jetzt geht es an die Umsetzung. Es darf nicht sein, dass das Konzept in irgendeiner Schublade verschwindet.“
Doch wo liegt die Zukunft? Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch fasst das Gespräch für sich zusammen: „Es geht um innerörtliche Entwicklung, Infrastruktur, es geht um bezahlbaren Wohnraum, um ausreichende Nahversorgung der Menschen die hier leben. Nicht nur Rosbach steht vor den Herausforderungen der Zukunft, die wir jetzt schon erkennen können, wie den demografischen Wandel. Alle Bürgerinnen und Bürgern in der Wetterau muss die so genannte Daseinsvorsorge erreichen, von der ärztlichen Versorgung in den Stadt- und Ortsteilen bis hin zu einem gut durchdachten Nahverkehrssystem. Die ist Aufgabe des Kreises und seiner Kommunen, gemeinsam ist die Zukunft planbar, machbar und umsetzbar. Genau dafür, für die infrastrukturelle Zukunft jeder Kommune, soll der von mir angestoßene Zweckverband Sozialer Wohnungsbau verantwortlich zeichnen.“
Die Entscheidung über die Gründung des Zweckverbandes obliegt den politischen Gremien des Wetteraukreises, ein abschließendes Votum steht noch aus.
Eines war Lamping, Alber und Becker-Bösch jedoch klar: „Politik funktioniert nicht, wenn keiner mitmacht. Eine direkte Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, sei es bei der Erörterung von Entwicklungsprojekten oder in der kommunalen Politik, ist unabdingbar, wenn es um unsere Zukunft und die Zukunft unserer Kinder geht.“
Bildunterschrift: Bürgermeister Thomas Alber, Sebastian Lamping und Stephanie Becker-Bösch in der Turm-Apotheke