Ausbildung fördern, Inklusion leben das ist das Konzept der Landschaftsgärtnerei Gala Bau in Bad Nauheim. Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch besucht mit dem Leiter der Bundesagentur für Arbeit des Verbunds Wetterau Rainer Kupka den Betrieb.
Vom Plan bis zur fertigen Außenanlage -Landschaftsgärtner sind vielfältig und kreativ. Doch im Garten – und Landschaftsbau zählen kreative Köpfe ebenso viel wie Menschen, die richtig anpacken können. Das Aufgabenfeld ist enorm breit. Um Bäche zu renaturieren, zu pflastern oder zu wissen, wie man Gehölze schneidet, braucht es gerade im Bereich der Landschaftsgärtnern geschulte Fachkräfte. Fachkräfte, die laut Studien, gerade bei kleinen und mittleren Unternehmer in Deutschland immer schwerer zu finden sind.
Doch dass es durchaus Möglichkeiten gibt, gerade junge Leute für das eigene Unternehmen zu begeistern, zeigt die Landschaftsgärtnerei Gala Bau in Bad Nauheim. Anstatt den andauernden Fachkräftemangel zu beklagen, ist das Unternehmen rund um Geschäftsführer Maximilian Block selbst aktiv geworden, um qualifizierte und motivierte Mitarbeiter zu finden. „Gerade der Azubi-Mangel verschärft meist den Fachkräftemangel. Daher haben wir uns dazu entschlossen, das Heft des Handelns selbst in die Hand zu nehmen und mehr auszubilden. Denn Ausbildung ist die Zukunft für mittelständische Unternehmen, gerade im handwerklichen Bereich.“, so Bock.
Derzeit bildet der Landschaftsgärtner vier Auszubildende aus. Meist gewinnt der Betrieb seine Azubis durch vorangegangen Praktika, durch die ein erster Eindruck von der Arbeit in einer Landschaftsgärtnerei vermittelt wird. „Einige der Azubis haben bei uns als Praktikanten oder auch als Hilfskräfte angefangen. Wenn Interesse an der Tätigkeit besteht und die Person zu unserem Betrieb passt, dann nehmen wir gerne neue Auszubildende in unseren Betrieb auf. “
Unterstützt wird Bock durch die Bundesagentur für Arbeit. „Den Ansatz von Herrn Bock unterstützen wir natürlich sehr gerne. Viele ausbildende Betriebe wissen nicht, dass sie unter bestimmten Bedingungen Fördermittel für Auszubildende erhalten können. Allen ausbildenden Unternehmen wird durch uns Entlastung und Organisation der Ausbildung angeboten.“,erklärt Rainer Kupka.
Auch bei der Schaffung von inklusiven Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen wird das Unternehmen insbesondere durch die Bundesagentur für Arbeit unterstützt. Hier erläutert der junge Unternehmer Bock: „Wir arbeiten zusätzlich auch eng mit dem Berufsbildungswerk (BBW) zusammen. Wir wollen Menschen mit Förderbedarf unterstützen. Der Beruf des Landschaftsgärtners ist sehr vielschichtig. Daher haben wir die Möglichkeit, je nach individuellem Potential eine passende Position für den Teilnehmenden zu finden. Es ist mir wichtig, in unserem Unternehmen die Wertschätzung und Anerkennung von Vielfalt zu etablieren.“
Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch zeigt sich beeindruckt: „In vielen Unternehmen, die mit gutem Beispiel bei der Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung vorangehen, habe ich gesehen, wie dem Fachkräftemangel effektiv entgegengetreten werden kann. Daher gilt es, das Leitbild der Inklusion verstärkt in unsere Unternehmen zu verankern. Einerseits können unsere kleinen und mittelständischen Unternehmen einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, behinderten und beeinträchtigten Menschen eine Beschäftigung zu geben. Gleichzeitig sind auch Unternehmen darauf angewiesen, neue Strategien zu entwickeln um den Fachkräftenachwuchs sichern zu können. Wenn alle Akteure gemeinsam an einem Strang ziehen, ist der Weg zur inklusiven und nachhaltigen Gesellschaft planbar, machbar und umsetzbar.“
Bildunterschrift: Erste Kreisbeigeordnete Becker-Bösch mit Reiner Kupka (1.v.l.), Auszubildenden Patrick (2.v.l.) und Inhaber Maximilian Bock