Gewalt geht uns alle an

Sep 14 2017

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Gewalt ausüben bedeutet, Macht über eine andere Person auszuüben. Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch diskutierte das Thema Gewalt gegen Frauen kürzlich bei einem Besuch des Frauen-Notruf Wetterau e. V. in Nidda.

Gewalt – vor allem gegenüber Frauen – ist vielschichtig. Automatisch denkt man bei Gewalt an körperliche Gewalt, doch das ist zu einseitig gesehen. Seelische Gewalt durch Bedrohen und Beschimpfen, soziale Gewalt wie Einsperren oder Geld wegnehmen und nicht zu vergessen sexuelle Gewalt sind Ausprägungen, mit denen die Mitarbeiterinnen des Frauen-Notruf Wetterau e. V. täglich konfrontiert werden.

Seit 1988 unterstützt der Verein Frauen – aber auch Männer -, die Gewalt in jeder Ausprägung erleben oder erlebt haben und fungiert als Begleitung beim Umgang mit dieser Erfahrung.

„Jeder Mensch hat ein Recht auf Selbstbestimmung. Dies gilt vor allem, wenn es um die körperliche und seelische Unversehrtheit geht. Wir können froh sein, dass der Frauen-Notruf hier in der Wetterau sich dieser Thematik mit einer hohen Professionalität und viel Engagement stellt. Ich kann nur jede Frau aufrufen, sich in entsprechenden Notsituationen an die Beratungsstelle zu wenden.“, stellt Stephanie Becker-Bösch klar. „Gewalt grundsätzlich und gegen Frauen ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat. Mehr als 250 Personen – Frauen und auch wenige Männer – wurden letztes Jahr durch den Frauen-Notruf beraten. Jeder dieser Fälle ist ein Fall zu viel, dennoch kann dies nur die Spitze eines Eisberges sein, denn vielfach findet Gewalt im Verborgenen statt, ohne dass es öffentlich gemacht wird.“

Der Frauen-Notruf Wetterau e.V. setzt sich nachhaltig für die medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung ein, das Netzwerk Suse thematisiert Gewalt gegen Frauen mit Behinderungen und über das einjährige Projekt Heartbeat sollen gerade junge Mädchen und Frauen für das Thema Gewalt in der Beziehung sensibilisiert werden.

„Die Bearbeitung des leider immer aktuellen Themas Gewalt ist beim Frauen-Notruf e. V. in bewährten Händen. Das Frauen-Netzwerk im Wetteraukreis hat sich über Jahre hinweg etabliert und ist ein unverzichtbarer Stützpfeiler in unserer Sozialarchitektur“, so Stephanie Becker-Bösch zum Abschied.

Bildunterschrift: Stephanie Becker-Bösch mit Petra Class und Renate Fleischer-Neumann (Vereinsvorstand) sowie Christa Mansky vom Frauen-Notruf Wetterau e. V.

 

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