Hinsehen statt Wegschauen bei Gewalt gegen Frauen

Sep 15 2020

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Jeden Tag erleben Millionen Frauen Gewalt - körperlich und psychisch. Doch gerade einmal 20 Prozent der Betroffenen wenden sich an Beratungs- oder Unterstützungseinrichtungen. Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch ruft zum Hinschauen statt Wegschauen auf.

„Wir haben gesehen, dass die häusliche Gewalt im Zuge der Corona- Epidemie und des Lockdowns zugenommen hat. Die Gewalt wird dabei häufig verharmlost oder einfach ignoriert. Nur ein Bruchteil der Opfer, insbesondere Frauen, sucht sich allerdings Hilfe. Entweder weil sie kein Vertrauen haben, dass ihnen jemand glaubt, weil sie Angst haben oder weil sie sich schämen. Viele wissen einfach auch nicht, welche Anlaufstelle für sie die richtige ist. Unsere kontinuierliche Aufgabe muss es sein, diesen Frauen, einen Weg aus ihrer Not aufzuzeigen. Ihnen das Gefühl geben, dass sie nicht alleine sind. Das Hilfetelefon ist hierbei ein erster Schritt. Beratungsangebote sind gerade in diesen Zeiten von besonderer Wichtigkeit“, so Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Becker-Bösch.

Seit sieben Jahren berät beispielsweise das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ Betroffene in ganz Deutschland rund um die Uhr, kostenfrei, anonym, niederschwellig und vertraulich. Dabei ist die Zahl der Beratungen stetig angestiegen. Allein 2019 gab es 6,5 Prozent mehr Beratungskontakte als im Vorjahr. Qualifizierte Beraterinnen stehen den Hilfesuchenden vertraulich zu Seite. Sie zeigen bei Bedarf Unterstützungsangebote vor Ort auf, ob Frauenberatungsstelle oder ein Frauenhaus in der Nähe.

Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist telefonisch unter der 08000 116 016 und online auf www.hilfetelefon.de zu erreichen. Das Hilfetelefon steht auch Frauen mit Behinderung und geringen Deutschkenntnissen zur Verfügung.

 

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