Im Gespräch: Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch und Gießener Landrätin Anita Schneider

Sep 28 2018

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Vor fast 100 Jahren haben Frauen das erste Mal gewählt und konnten gewählt werden. Für diese Rechte sind Frauen auf die Straße gegangen. Doch heute, fast ein Jahrhundert später, sind Frauen in der aktiven Politik immer noch die Minderheit. Die Erste Kreisbeigeordnete des Wetteraukreises, Stephanie Becker-Bösch und Landrätin Anita Schneider, Landkreis Gießen, trafen sich zu einem Austausch.

„Wir haben heute viele Übereinstimmungen bei den Herausforderungen für die Zukunft festgestellt“, so Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch. „Eine wirtschaftsstarke Region mit durchdachter Infrastruktur ist für uns beide der Motor für den ländlichen Raum.“

Dazu gehört vor allem, politische Entscheidungen auf einem soliden finanziellen Fundament aufzubauen. „Ohne finanzielle Mittel und einen gut aufgestellten Kreishaushalt können wir keine soziale Politik in unseren Landkreisen machen. Das gilt auch für die Zukunft. Wir müssen den nachfolgenden Generationen ein Erbe zur Verfügung stellen, das geprägt ist von wohlbedachten finanziellen Entscheidungen, die die Zukunft der Landkreise nachhaltig positiv beeinflussen. Dazu gehört es auch, dass wir wohnortnahe Ausbildungs-und Arbeitsplätze ansiedeln und etablieren“, führt Sozialdezernentin Becker-Bösch aus.

Auch in der Sozialpolitik sind sich die Politikerinnen einig: „Bildungschancen müssen bereitgehalten werden, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, aber auch von Familie und pflegenden Angehörigen, muss ein permanentes Ziel unserer Arbeit sein. Kurze Wege zu Versorgungseinrichtungen, Kinderbetreuung und wohnortnahe Arbeitsplätze sind unverzichtbar, um diese Vereinbarkeit leichter zu machen. Wir brauchen Wohnraum für jeden einkommensunabhängig, verlässliche familienbegleitende Strukturen und unterstützende Einrichtungen für unsere Seniorinnen und Senioren. Ebenfalls wichtig ist die fachkompetente Pflege, liebevolle Zuwendung und passende Betreuungsangebote für die individuellen Bedarfe“, erklärt Landrätin Anita Schneider.

Weitere Themen waren die infrastrukturellen Herausforderungen der Städte und Gemeinden in den Landkreisen und die Natur und Kulturlandschaften der beiden Regionen als Lebens und Erholungsraum für die Menschen.

„Ich freue mich sehr, mit Anita Schneider eine Landrätin im Nachbarkreis zu haben, die sehr zielorientiert und dennoch verbindlich diskutiert, argumentiert und agiert. Wir haben in vielen Punkten Gemeinsamkeiten, aber auch regional unterschiedliche Betrachtungsweisen. Auf die Themen unseres nächsten Treffens bin ich schon sehr gespannt“, sagt Stephanie Becker-Bösch zum Abschied. „Frauen in der aktiven Politik, zum Beispiel als Landrätin oder, wie ich als Erste Kreisbeigeordnete sind noch lange keine Selbstverständlichkeit im politischen Raum. Wenn wir beide, Anita Schneider und ich, für mehr kommunalpolitisches Engagement von Frauen Werbung machen, werden wir in hoffentlich nicht allzu ferner Zeit noch mehr Landrätinnen und weibliche hauptamtliche Beigeordnete in Hessen haben.“

Bildunterschrift: Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch mit Landrätin Anita Schneider

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