Im Gespräch mit Wetterauer Unternehmerinnen: Becker-Bösch und Carolin Pascal

Dec 17 2020

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Im Gespräch mit Unternehmerin Carolin Pascal, Associate Director der Agentur ITMS aus Bad Nauheim sprach Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch über die Werbebranche und wie eine neue Normalität in der Branche aussehen kann.

Die Agenturbranche ist von den Auswirkungen der Pandemie massiv betroffen 81 Prozent der Werbeagenturen in Deutschland mussten Projekte kundenseitig absagen oder verschieben, am härtesten betroffen sind Event-Dienstleister, deren Aufträge von jetzt auf gleich gesamt wegbrachen. Wie die Situation in der Wetterau aussieht, darüber informierte sich Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch bei der Bad Nauheimer Agentur ITMS. „Wir haben zwar auch an einigen Stellen Kürzungen vornehmen müssen, aber da wir inhaltlich breit aufgestellt sind, geht es uns nicht so schlecht wie manch anderem Kollegen in der Branche“, berichtet Carolin Pascal im Gespräch mit Becker-Bösch. Denn ihre Agentur ITMS ist nicht nur im Eventbereich angesiedelt. Werbung, Public Relations und Sponsoring stehen auch auf dem Portfolio.

„Wir arbeiten international mit großen Kunden zusammen, auch im Luftfahrtbereich. Hier sind einige Marketing- und Werbemaßnahmen bis auf weiteres auf das Minimum reduziert worden. Projekte wurden teilweise vollständig ausgesetzt.“, so Pascal.

Für Erste Kreisbeigeordnete Becker-Bösch zeigt sich hier klar, wie sehr die Branchen voneinander abhängig sind: „Auf den ersten Blick sieht man vielleicht nur die Einbrüche und den Stellenabbau der großen Unternehmen. Wie groß die Auswirkungen dann für mittelständische und kleinere Unternehmen sind, die dranhängen, werden wir aber sicherlich im nächsten Jahr zu spüren bekommen.“

Aber anstatt auf die Normalität vor Corona zu warten, sieht Pascal in der aktuellen Phase eher die Aufforderung, Dinge neu zu hinterfragen und eine neue Normalität zu schaffen: „Normalerweise sind wir diejenigen, die in Lösungen denken müssen, für unsere Kunden. Jetzt müssen wir für uns selbst in Lösungen denken und neue Wege finden, auch wenn die Planbarkeit nicht mehr gegeben ist. Ein Zurück in die alte Normalität wird es aber nicht mehr geben. Das Thema Digitalisierung beispielsweise wird auch in unserer Branche neu angegangen. Remote-Arbeit ist für alle zur Normalität geworden. Videokonferenzen, Townhall Sessions und virtuelle Kaffeepausen gehören zum Arbeitsalltag. Und müssen wir uns für jedes Kundenmeeting in den Flieger setzen? Ich sehe auch die Chance, eine gewisse Leichtigkeit ins Business zu bringen, im Umgang miteinander lockerer zu werden. Das alles sind Chancen der Krise.“

„Ich bewundere den starken Willen und den Einfallsreichtum unserer mittelständischen Unternehmen in diesen Zeiten. Aktuell wird von ihnen gefordert, ihr Unternehmen einmal vollständig zu hinterfragen und dann entsprechende Geschäftsmodelle zu erarbeiten. Kreativität und Solidarität stehen aktuell ganz oben auf der Tagesordnung. Und in diesem Unterfangen müssen wir als Politik unseren Unternehmen zur Seite stehen und sie dabei unterstützen, mögliche Hürden abzubauen“, bekräftigt Becker-Bösch.

 

Bildunterschrift: Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch im Gespräch mit Carolin Pascal

 

 

 

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