Wasser ist wohl das älteste und einfachste Heilmittel. Davon war auch Pfarrer Sebastian Kneipp überzeugt. Anlässlich seines 200. Geburtstages zeigen Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernetnin Stephanie Becker-Bösch und Dagmar Meinel, wie einfach Kneippanwendungen für die ganze Familie zuhause durchgeführt werden können.
„Im Wasser liegt Heil. Es ist das einfachste, wohlfeiste und – recht angewandt- das sicherste Heilmittel.“ In der Kneipp Therapie stellt das Wasser die wohl bedeutendste Säule dar. Mit einfachen Methoden lassen sich in kurzer Zeit Gesundheit und Wohlbefinden stärken. „Das Tolle an den Kneipp Kuren ist, dass sie auch von zuhause, in der Badewanne, im Garten oder auf dem Balkon leicht anzuwenden sind. Sie sind dabei nicht nur der Gesundheit dienlich, sondern machen auch Spaß und Freude - und das für Kleine und für Große“, erklärt Dagmar Meinel, Ernährungswissenschaftlerin des Wetteraukreises.
Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Stephanie Becker-Bösch fügt hinzu: „Die Kneipp’schen Anwendungen sind leider bei vielen aus dem Bewusstsein verschwunden. Dabei sind die positiven Effekte beispielweise bei Bluthochdruck inzwischen in Studien belegt. Die regelmäßige Anwendung der Wasserkuren stärkt das Immunsystem. Nichtsdestotrotz sollte im Vorfeld eine Absprache mit dem Arzt erfolgen. Aber nicht nur als äußere Kur ist Wasser wirksam. Ausreichend trinken ist sehr wichtig für die Gesundheit. Wer genug trinkt, belebt Geist und Körper, und gibt seinem Körper die notwendigen Mineralstoffe und Spurenelemente.“
Um die Anwendungen zuhause durchzuführen, braucht man lediglich eine Badewanne oder eine größere Wanne.
Das Wassertreten
Das Kneipp’sche Wassertreten hat zahlreiche positive Effekte. Es fördert nicht nur die Durchblutung und regt den Kreislauf an. Bei einer Anwendung am Abend fördert es auch den Schlaf. Gleichzeitig regt es den Stoffwechsel an und kann auch bei Migräne Abhilfe verschaffen.
Die Durchführung ist einfach: In die Badewanne oder in eine größere Wanne einfach bis knapp unter die Kniekehle kaltes Leitungswasser auffüllen. Wie im Storchengang schreitet man dann im Wasser auf der Stelle. Dabei wird ein Bein immer komplett aus dem Wasser gezogen und anschließend der Fuß abgerollt. Im Wechsel etwa 10 Wiederholungen. Sobald der Kältereiz zu stark wird, sollte man aufhören. Nach dem Wassertreten das Wasser mit den Händen von den Beinen abstreifen.
Kaltes Armbad
Eine ähnliche Wirkung kann auch durch das kalte Armbad erreicht werden, auch bekannt als Kneippscher Espresso. Denn neben der Stärkung der Abwehrkräfte ist das kalte Armbad auch ein natürlicher Wachmacher. Am frühen Nachmittag oder auch im Laufe des Vormittags angewendet, fördert das kalte Wasser die Blutzirkulation und hat eine belebende Wirkung. Die Anwendung sollte jedoch nur durchgeführt werden, wenn Arme und Hände warm sind.
Für die Anwendung die Arme bis zur Mitte der Oberarme ins Wasser tauchen. Etwa 20 bis 40 Sekunden halten und anschließend das Wasser sanft von den Armen abstreifen.
Bildunterschrift: Die Kneipp Anwendungen sind für Groß und Klein geeignet: Von rechts nach links: Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch, der 3-Jährige Philipp, Verena Meinel- Markworth, Dagmar Meinel, und Peter Gudat