Mehr als 850 vollstationäre Plätze gibt es in den Pflegeheimen in Bad Nauheim, doch keinen einzigen Platz in der Tagespflege. Dies ändert sich zum Beginn des neuen Jahres: am ersten Januar 2020 wird die Tagespflege „An der Sodenschmiede“ für 18 Tagesgäste ihre Türen öffnen. Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch war auf Einladung des Betreibers, der Gesellschaft für diakonische Einrichtungen in Hessen und Nassau, Geschäftsführer Karlheinz Hilgert zur Besichtigung der Baumaßnahme vor Ort.
Auf dem Gelände des Diakoniewerks Elisabethhaus in der Zanderstrasse in Bad Nauheim entstand in den letzten Monaten aus drei Wohnungen im Erdgeschoss des Hauses „An der Sodenschmiede“ eine großzügig gestaltete Tagespflegeeinrichtung. Das Haus an der Sodenschmiede dient vornehmlich als Wohnhaus, in dem alte, rüstige Menschen in ihren eigenen Apartments unter ihresgleichen leben und sich vollständig selbst versorgen.
Das Erdgeschoss wurde komplett entkernt und neu konzipiert. Barrierefrei, hell und luftig sind die etwas mehr als 330 Quadratmeter geworden. Architekt Steffen Mörler ist zufrieden mit dem Umbau: „Wir waren immer im Zeitplan und werden pünktlich zum ersten Januar die Tagespflege an die Gesellschaft für Diakonische Einrichtungen übergeben. Bei der herrschenden Baukonjunktur war es mir sehr wichtig, die einzelnen Gewerke recht schmal aufzustellen, denn die heimischen Bauunternehmen können gerade kleinere Gewerke schnell und zügig ausführen im Gegensatz zu Generalunternehmen.“
Karheinz Hilgert freut sich auf die Eröffnung: „Tagespflege richtet sich an Menschen, die tagsüber Pflege und Betreuung brauchen, abends und nachts aber lieber in den eigenen vier Wänden sein wollen. Die Angebote sind vielfältig und reichen vom gemeinsamen Frühstück, Mittagessen und Kaffeetrinken über gemeinsames Musizieren, kreatives Gestalten und Spielen sowie Konzentrations- und Gedächtnistrainings bis hin zu Bewegungsangeboten.“
Die Tagespflege ist ein teilstationäres Angebot, dass die Lücke zwischen ambulanter Pflege und vollstationärer Unterbringung ausfüllt. Ein Fahrdienst holt die Tagesgäste von zu Hause ab und bringt sie auch am Nachmittag wieder zurück. Die Tage können einzeln gebucht werden, je nachdem wie es in den Alltag passt.
„Das Angebot „An der Sodenschmiede“ ist einmalig in Bad Nauheim. Ambulante Dienste und vollstationäre Einrichtungen haben wir hier ausreichend, doch gerade die Tagesbetreuung, als wichtiger Baustein der nachhaltigen Sozialstruktur der Stadt war bislang ein weißer Fleck auf der Stadtkarte. Gerade die Tagepflege dient der Vereinbarkeit von Familie und Beruf für die Angehörigen und sie ermöglicht pflegebedürftigen Menschen, den Tag in Gesellschaft außerhalb der eigenen vier Wände zu verbringen. Also eine gute Lösung für alle Beteiligten. Die Tagespflege bietet Abwechslung, neue soziale Kontakte und unterstützt praktische Fähigkeiten. Gleichzeitig können Betroffene so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung bleiben. Gerade auch durch die Kooperation mit dem Diakoniewerk Elisabethhaus baut die Tagespflege „An der Sodenschmiede“ auf die bereits bestehenden Kompetenzen und auf langjährige Erfahrung auf“, so Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch.
Bildunterschrift: Stefan Fuchs (Einrichtungsleiter), Jessy Echzeller (Pflegedienstleiterin), Karlheinz Hilgert (Geschäftsführer), Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch und Steffen Mörler (Architekt) in den Raumen der neuen Tagespflege in Bad Nauheim