Prävention in Schulen zu den Themen Sucht und Gewalt wichtiger denn je

Nov 15 2019

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Das Zentrum für Jugendberatung und Suchthilfe für den Wetteraukreis bietet seit 2001 sucht- und gewaltpräventive Arbeit und Beratungsangebote in den Schulen des Wetteraukreises an. Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch konnte die Finanzierungszusage für die Erweiterung des Angebots kürzlich an Hans-Peter Krämer übergeben.

Die vom Wetteraukreis eingerichtete und finanzierte Fachstelle „Prävention in Schulen“ soll dazu beitragen, Probleme zu verhindern, zu vermeiden oder zu lösen. Für diese Beratung besteht eine große Nachfrage.

 

Aus Mitteln des Landes Hessen, die der Wetteraukreis verwaltet, wurden jetzt zusätzliche Gelder für eine 0,5 Stelle für die Fachstelle „Prävention in Schulen“ an das Zentrum für Jugendberatung und Suchthilfe vergeben, um auf die Nachfrage zu reagieren.

 

Die Fachstelle bietet sucht- und gewaltpräventive Arbeit und Beratungsangebote im gesamten Kreisgebiet für weiterführende Schulen (Haupt-, Real-, Gesamt- und Berufliche Schulen sowie Gymnasien) an. Das Angebot richtet sich an Schüler/innen ab dem 12. Lebensjahr, deren Lehrer/innen, Betreuer/innen, Schulleitungen und Eltern und steht neben den weiterführenden Schulen im Wetteraukreis auch Institutionen aus dem Bereich Jugendarbeit, bei Bedarf, zur Verfügung.

 

„Ziel der Arbeit der Fachstelle ist es u.a. durch frühe Interventionen Probleme zu verhindern, zu vermeiden und zu Problemlösungen beizutragen“, so Stephanie Becker-Bösch. „Suchtprävention bei Kindern und Jugendlichen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Polizei, Lehrer und Suchtberatungsstellen müssen bei diesen Themen Hand in Hand arbeiten. Wichtig bei der Präventionsarbeit ist es, die Jugendlichen möglichst früh zu erreichen, das heißt, bevor sie überhaupt anfangen zu konsumieren.“

 

In den letzten Jahren und insbesondere im letzten Jahr wurden die Angebote der Fachstelle sehr stark nachgefragt. Insgesamt wurden im letzten Jahr 235 Angebote und Projekte direkt in den Schulen durchgeführt, wodurch knapp 7.600 Schülerinnen und Schüler unmittelbar erreicht wurden. Dies zeigt den starken Bedarf der Schulen an Angeboten zu den Themen Sucht und Gewalt.

 

„Das Projekt, das 2018 am stärksten nachgefragt wurde, war „Über Sucht und Drogen reden“. 3.940 Schülerinnen und Schüler aus 146 Klassen nahmen daran teil. Dies bedeutet einen starken Zuwachs von plus 57 Klassen im Vergleich zum Vorjahr“, so Hans-Peter Krämer, Leiter des Zentrums für Jugendberatung und Suchthilfe für den Wetteraukreis. „Auch Einzelberatung der zumeist jugendlichen Konsumenten und deren Eltern kann in jeder Beratungsstelle des ZJS im Wetteraukreis durchgeführt werden, in unseren Räumen in Friedberg, Büdingen, Butzbach, Karben und Bad Vilbel.“

 

Die suchtpräventiven Angebote der Fachstelle fördern Verhaltensweisen, Fertigkeiten sowie Strukturen, die vor Sucht schützen. Auch Angebote zu den Themen Mobbing und Cybermobbing, Gefahren im Zusammenhang mit intensiver Computer- und Smartphonenutzung und „Neue-psychoaktive-Stoffe“ (NPS) erleben in den letzten Jahren eine zunehmende Nachfrage von Schulen, aber auch von Einzelpersonen. 104 Beratungsgespräche und 4 Gruppenangebote (Frühinterventionsangebot FreD) für jugendliche Erstkonsumenten von Cannabis wurden 2018 ebenfalls von der Fachstelle geleistet.

 

„Zwar hat sich das Gesundheitsbewusstsein von Jugendlichen, was den Konsum von Suchtmitteln betrifft in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich verbessert. Dennoch ist und bleibt Alkohol Suchtmittel Nummer 1, auch bei Jugendlichen. Bei den illegalen Drogen ist Cannabis nach wie vor die mit Abstand am meisten konsumierte Substanz“, so Becker-Bösch. „Doch neue Süchte bergen andere Gefahren: Jugendliche chatten, liken und posten im Schnitt täglich drei Stunden mit WhatsApp, Instagram und anderen sozialen Medien. Manchmal kann die virtuelle Welt so reizvoll und spannend sein, dass sie damit gar nicht mehr aufhören wollen. Es kann durchaus sein, dass sich aus einer intensiven Mediennutzung eine krankhafte Sucht entwickelt. Eltern sollten auf ihre Kinder achten und bei Zweifeln, die Beratungsstellen kontaktieren.“

 

Das Zentrum für Jugendberatung und Suchthilfe für den Wetteraukreis Bismarckstr. 2 in 61169 Friedberg, telefonische Anfragen sind unter der Telefonnummer 06031 72100 möglich.

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