Stadtteilentwicklung ohne soziale Ausgrenzung

May 18 2017

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Seit 2015 ist der Wetteraukreis Modellregion Inklusion. In diesem Rahmen wurden mit Unterstützung der dil Konzepte gGmbH aus Frankfurt drei Teilprojekte in Nidda, Limeshain und Bad Nauheim begonnen. Hier in der Badestadt traf sich Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch mit Bürgermeister Armin Häuser und Cihad Taskin, Geschäftsführer der dil Konzepte gGmbH.

Das Projekt in Bad Nauheim verfolgt zwei Ziele: Stadt und Wohnungsbaugesellschaft legen ihre Vorstellungen von barrierefreiem Wohnen fest und entwickeln Standards, die Barrierefreiheit für alle Arten von Einschränkungen als Grundlage der Planung und des Bauens vorsehen.

Ein Viertel für uns

„Unter diesem Motto läuft in Bad Nauheim noch ein weiteres Inklusionsprojekt. Bei diesem geht es weniger um Fragen des Wohnungsbaus sondern um Teilhabe im weitesten Sinn“, teilt Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch mit. In einem kleinen Wohnquartier soll Teilhabe ausprobiert werden: zwischen Blücher Straße, Friedberger Straße, Kurstraße und Schwalheimer Straße. Im Zentrum dieses Quartiers, in dem rund 600 bis 700 Menschen leben, liegt das Mütter- und Familienzentrum als Keimzelle des Projekts. Hier in diesem Quartier entsteht etwas, was zurzeit noch ein Modell ist, aber umsetzbar sein soll auf andere Wohnquartiere und Wohnviertel, und sich weiter entwickeln soll.

„Die Stadt will für alle attraktiv sein und so bietet sich dieses Quartierprojekt an. Es geht um Teilhabe, um die Frage wie wir mit allen Kulturen und Generationen zusammenleben“, sagt Bürgermeister Armin Häuser. Cihad Taskin ergänzt: „Die Frage ist: Wie wollen wir leben? Wie wollen wir alt werden? Gesundheitliche, soziale und kulturelle Barrieren, die Menschen an der Teilhabe am gemeinschaftlichen Leben hindern, führen zur Vereinsamung. Wie schaffen wir es, dass alle teilhaben können am gemeinschaftlichen Leben, unabhängig von Behinderung, Alter, Kultur?“ Für das Projekt - der erste Baustein ist die Gestaltung der Grünfläche zwischen Seniorenwohnen, MüFaz und einer Mietwohnanlage - bot sich das Quartier rund um das MüFaz aufgrund seiner guten Vernetzungsstruktur an. Denn neben dem MüFaz gibt es das Erika-Pitzer-Begegnungszentrum, den VdK, das Freiwilligenzentrum, die Zontas, Seniorenwohnen.

Und wie kommen alle an einen Tisch? In Arbeitsgruppen und der „Zukunftswerkstatt“ treffen sich Interessierte aus dem Quartier. Hier und beim Nachdenken darüber, was sich verändern soll und darf, sind alle angesprochen. Wer zu den Treffen kommt, spricht mit anderen aus seinem Viertel darüber, Ideen werden diskutiert und in die Treffen wieder eingebracht und so spricht sich das Projekt herum. Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch interessierte sich für die Zukunftsperspektiven, wenn Cihad Taskin nach Ablauf der Förderung in einem Jahr dem Projekt nicht mehr unterstützend und moderierend zur Seite stehen kann: „Dann machen wir mit dem MüFaz weiter“, versicherte Bürgermeister Häuser.

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